Führung der hessischen Einsatzkräfte

Fünf Tage nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erhielt auch der Landkreis Kassel einen Marschbefehl durch das hessische Innenministerium.

Bis zum Abend wurde eine Mannschaft aus FüGr TEL und der IuK-Gruppe zusammengestellt, die gegen 20.00 Uhr mit fünf Fahrzeugen und 16 Einsatzkräften in Richtung Nürburgring im Landkreis Ahrweiler aufbrach.
Auch vier Vellmarer Kameraden der IuK-Gruppe waren darunter.

Gegen 2.15 Uhr erreichte der Verband den Bereitstellungsraum Nürburgring.
Noch in der Nacht wurde der ELW 2 am zugewiesenen Stellplatz betriebsbereit gemacht und einige Zelte bezogen.

Ab etwa 4.30 Uhr hatten die Kameraden für kurze Zeit Gelegenheit sich auszuruhen, bevor ab 6.00 Uhr die "Einsatzleitung Hessen" im ELW 2 ihren Betrieb aufnahm. An Schlaf war darüber hinaus ohnehin nicht mehr zu denken, da mit Anbruch des Tages schweres Gerät in das rund 30km entfernte Schadengebiet abrückte.

Aufgabe für uns war es, gemeinsam mit der FüGr TEL Schwalm-Eder in einem 24-Stunden-Schichtsystem die hessischen Einsatzkräfte im Katastrophengebiet zu führen. Dazu zählten rund 50 Rettungs- und Krankentransportwagen sowie ein etwa 150 Einsatzkräfte starker Betreuungsverband. Mit dabei waren auch eigene Notfallseelsorger, die unsere Einsatzkräfte im Schadengebiet betreuten.

Am Samstag wurde der Einsatzverband "Hessen" durch Kräfte aus anderen Bundesländern abgelöst, sodass die rund 400 hessischen Einsatzkräfte ab 10.00 Uhr die Heimreise antreten konnten.

Die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen wie Bundeswehr, THW, Polizei, Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen - darunter auch Einheiten aus dem europäischen Ausland - war besonders außergewöhnlich und hat es vermutlich in dieser Größenordnung auch noch nicht gegeben.
Das Lager am Nürburgring beherbergte während unseres Aufenthaltes über 4.000 Einsatzkräfte.