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19. Oktober 2009
Großbrand / Strohballen
In der Nacht von Sonntag auf Montag, um 3:19 Uhr wurde Vollalarm für die Vellmarer Einsatzkräfte alarmiert.
Im Bereich Frommershausen sollten mehrere Strohballen brennen. Näheres war zunächst nicht bekannt.

Kurz darauf rückte der 1. Löschzug zur Einsatzstelle aus.

An der Einsatzstelle bot sich den Einsatzkräften folgendes Bild:
Drei dreistöckige Stapel Strohballen auf einer Länge von gut 100 Metern lagerten auf einem Feld, ca. 40 Meter von einem Wohnhaus mit angrenzenden Stallungen entfernt. Die drei Strohballenstapel lagen je zwei bis drei Meter voneinander entfernt. Insgesamt handelte es sich um rund 500 Strohballen.
Zwei dieser Stapel brannten bei Ankunft der Einsatzkräfte bereits in voller Ausdehnung und am dritten Stapel waren bereits erste Glutnester zu erkennen.
Der Wind verursachte einen starken Funkenflug in Richtung des Wohnhauses und des dritten Strohballenstapels, zudem wurde durch den Wind dichter Rauch in Richtung des Wohnhauses gedrückt, so dass dieses teilweise nicht mehr zu sehen war. Bereits jetzt war klar, dass die gesamten Löscharbeiten nur unter Atemschutz möglich seien.

Vom ersten Fahrzeug wurde zunächst ein C-Rohr zur Sicherung des dritten Strohballenstapels eingesetzt. Zusätzlich wurde ein B-Rohr als Riegelstellung zu dem Gebäude in Betrieb genommen. Kurz darauf ein drittes C-Rohr zur direkten Brandbekämpfung.

Das zweite Fahrzeug leitete ebenfalls umgehend einen umfassenden Löschangriff mit drei C-Rohren ein.

Aufgrund der mangelnden Wasserversorgung durch Hydranten vor Ort wurde die Feuerwehr Fuldatal-Simmershausen nachalarmiert um gemeinsam mit den verbliebenen Vellmarer Kräften eine Wasserversorgung über lange Wegstrecke aufzubauen.

Währenddessen gelang es den zur Brandbekämpfung eingesetzten Trupps nicht, den dritten Strohballenstapel zu halten, so dass dieser nun ebenfalls in Vollbrand stand.
Der Einsatzleiter befahl nun den Einsatz von Schaummittel. Zu Spitzenzeiten waren ein B-Rohr, acht C-Rohre, sowie drei Schaumrohre im Einsatz.

Dieser massive Einsatz von Löschmitteln zeigte schließlich seine Wirkung. Gegen 8:00 Uhr, also nach knapp fünf Stunden Löschangriff entschied der Einsatzleiter, die mittlerweile nur noch kokelnden und nur hin und wieder aufflammenden Strohballen kontrolliert abbrennen zu lassen.
Zwei Löschfahrzeuge der Vellmarer Wehr blieben vor Ort, während die restlichen Einsatzkräfte wieder abrücken konnten.

Da der Rauch jedoch noch immer beständig in Richtung des Wohnhauses und Stallungen zog und das kontrollierte Abbrennen nur sehr langsam voran ging wurde sich gegen 10:00 Uhr eine neue Taktik überlegt.

Mit mehreren Traktoren der umliegenden Landwirte wurde versucht die Strohballen auseinder zu ziehen und die Glutnester so gezielt abzulöschen. Aufgrund der enormen Hitze und des dichten Rauchs wurde dieses Vorhaben jedoch rasch wieder fallen gelassen.

Gegen 11:00 Uhr wurde der Radlader des Bauhofs der Stadt Vellmar zur Einsatzstelle beordert. Dieser konnte mit seinem langen Greifarm außerhalb des Gefahrenbereichs mehrere Strohballen auseinander ziehen. Nachdem alle außenliegenden Strohballen auseinander gezogen waren musste auch dieser Einsatz aufgrund von Hitze und Rauch abgebrochen werden.
Somit ließ der Einsatzleiter mehrere Ortsgruppen des THW alarmieren, die entsprechendes Räumgerät besitzen.

Gegen 16:00 Uhr schließlich erreichte die erste THW Ortsgruppe den Brandort und begann mit einem extra dafür vorgesehenen Radlader die Strohballen auseinander zu ziehen, während die Einsatzkräfte der Feuerwehr den Radlader kühlten und das Stroh ablöschten.
Gegen 19.00 Uhr erreichte der zweite Radlader des THW die Einsatzstelle und begann ebenfalls mit dem Auseinanderziehen der Strohballen.
Bei Einbruch der Dunkelheit wurde eine dritte THW Ortsgruppe alarmiert um die mittlerweile gut 600 m² große Einsatzstelle auszuleuchten.
Gegen 23:00 Uhr schließlich konnten die Radlader des THW von der Einsatzstelle abrücken. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr begannen nun damit die gesamten 600 m² großflächig einzuschäumen um nun auch die letzten Glutnester zu löschen.
Um 2:30 Uhr am Folgetag, nach fast 24 Stunden, konnte das erlösende „Feuer aus“ gemeldet werden und auch die letzten Vellmarer Einsatzkräfte konnten die Einsatzstelle verlassen.

Fazit dieses Einsatzes:
Dem Landwirt entstand ein Sachschaden von ca. 15.000 Euro. Verletzt wurde niemand. Der mutmaßliche Brandstifter konnte noch an der Einsatzstelle von den Beamten der Polizei aufgegriffen werden.


Im Einsatz waren:
Feuerwehr Vellmar mit 7 Fahrzeugen und 40 Einsatzkräften
Feuerwehr Fuldatal-Simmershausen mit 3 Fahrzeugen und 18 Einsatzkräften
Berfufsfeuerwehr Kassel mit einem Fahrzeug und 3 Einsatzkräften
Rotkreuz Vellmar mit einem Fahrzeug
Rotkreuz Kassel mit einem Rettungswagen
Polizeirevier Nord mit 2 Fahrzeugen
Kripo Kassel
THW Ortsgruppen Kassel, Eschwege und Homberg
Untere Wasserbehörde
Städtischen Werke Kassel


Einsatzkarte
Ausgerückte Fahrzeuge:

ELW 1

LF 16/12

DLK 23/12

LF 16

TLF 16/25

GW-N

MTW (a.D.)
 
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